Barrierefreie Websites 2025: Mehr als ein gesetzlicher Auftrag

Barrierefreiheit im Internet ist längst kein Nischenthema mehr – sie ist zu einem zentralen Bestandteil moderner Webentwicklung geworden. In einer zunehmend digitalen Gesellschaft ist der gleichberechtigte Zugang zu Informationen, Produkten und Dienstleistungen ein Grundrecht. Barrierefreie Websites tragen dazu bei, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten das Internet uneingeschränkt nutzen können – und sie bieten gleichzeitig klare Vorteile in Bezug auf Nutzerfreundlichkeit, Reichweite und Suchmaschinenoptimierung.

Was bedeutet Barrierefreiheit im Web?

Eine barrierefreie Website ist so konzipiert, dass sie von möglichst vielen Menschen genutzt werden kann – unabhängig von körperlichen Einschränkungen, sensorischen Beeinträchtigungen oder kognitiven Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur um Menschen mit dauerhaften Behinderungen, sondern auch um ältere Nutzer sowie Personen mit temporären Einschränkungen, etwa durch Unfälle oder Krankheiten.

Barrierefreiheit umfasst sowohl die visuelle Gestaltung als auch die technische Umsetzung einer Website. Dazu gehören etwa leserlich große Schriftarten, ausreichende Farbkontraste, sinnvoll beschriftete Formularfelder oder die Möglichkeit, Inhalte per Tastatur zu bedienen. Auch verständlich formulierte Texte und alternative Beschreibungen für Bilder spielen eine zentrale Rolle.

Aktuelle Rechtslage: Was Unternehmen jetzt wissen müssen

BITV 2.0 für öffentliche Stellen

In Deutschland regelt die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) die Anforderungen an digitale Angebote öffentlicher Einrichtungen. Seit Juni 2021 sind Behörden verpflichtet, ihre Websites und mobilen Anwendungen barrierefrei zu gestalten – inklusive einer öffentlich einsehbaren „Erklärung zur Barrierefreiheit“. Diese Vorgaben gelten nicht nur für Webseiten, sondern auch für interne Systeme wie Intranets oder Extranets sowie digitale Verwaltungsprozesse.

BFSG: Barrierefreiheitspflicht ab 28. Juni 2025

Noch weitreichender ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das am 28. Juni 2025 in Kraft getreten ist. Es verpflichtet viele private Unternehmen dazu, ihre digitalen Produkte und Dienstleistungen barrierefrei anzubieten – darunter Onlineshops, Buchungsplattformen, E-Ticketing-Systeme und Online-Banking-Portale. Wer diese Anforderungen nicht erfüllt, riskiert ab Mitte 2025 nicht nur Bußgelder, sondern auch den Verlust von Marktanteilen.

Wie gelingt digitale Barrierefreiheit?

Analyse & Optimierung

Der erste Schritt zur barrierefreien Website ist eine umfassende Web Accessibility Analyse. Dabei wird geprüft, inwiefern deine Website den aktuellen Standards wie WCAG 2.1 bzw. 2.2 entspricht. Untersucht werden unter anderem Navigation, Design, Interaktionen, Formulare, Textinhalte und die technische Struktur. Die identifizierten Barrieren lassen sich anschließend gezielt durch Designanpassungen, semantisches HTML und redaktionelle Maßnahmen beheben.

Unterstützung durch Accessibility Tools

Der Einsatz von Barrierefreiheits-Plugins und Testtools erleichtert die kontinuierliche Optimierung. Diese helfen dabei, potenzielle Probleme automatisiert zu erkennen – z. B. fehlende Alt-Texte, unzureichende Kontraste oder fehlerhafte Fokusführung. Gleichzeitig tragen sie dazu bei, die SEO-Leistung einer Website zu verbessern, da Google & Co. barrierefreie Seiten aufgrund besserer Usability bevorzugen.

Leichte Sprache und inklusive Inhalte

Ein oft unterschätzter Aspekt der Barrierefreiheit ist die Leichte Sprache. Sie hilft Menschen mit Lernschwierigkeiten, Informationen besser zu erfassen, und ist auch für Nicht-Muttersprachler von Vorteil. Seiten, die in klarer, verständlicher Sprache formuliert sind, erreichen nicht nur mehr Menschen, sondern werden auch von Suchmaschinen besser bewertet.

Ebenso wichtig sind Gebärdensprachvideos, die Texte für gehörlose Nutzer visuell übersetzen, sowie barrierefreie PDFs, die strukturierte Inhalte enthalten, von Screenreadern erkannt werden und eine logische Lesereihenfolge bieten.

Warum sich Barrierefreiheit auch wirtschaftlich lohnt

Neben rechtlichen Verpflichtungen bietet digitale Barrierefreiheit zahlreiche unternehmerische Vorteile:

  • Besseres SEO-Ranking: Suchmaschinen bevorzugen Seiten mit klarer Struktur, semantisch sauberem Code und guter Nutzerführung.
  • Erweiterung der Zielgruppe: Schätzungsweise 15–20 % der Bevölkerung leben mit einer Einschränkung – durch barrierefreie Angebote erreichen Sie auch diese potenziellen Kunden.
  • Imagegewinn: Unternehmen, die auf Inklusion setzen, zeigen gesellschaftliche Verantwortung und stärken ihre Marke.

Zukunftssicherheit: Die Anforderungen an digitale Barrierefreiheit werden in den kommenden Jahren weiter steigen – wer heute handelt, ist morgen vorbereitet.

Fazit: Jetzt Barrierefreiheit umsetzen – mit Netigo

Barrierefreiheit ist 2025 nicht nur ein rechtliches Muss, sondern auch ein strategischer Vorteil im Wettbewerb um Sichtbarkeit, Nutzerzufriedenheit und Conversion. Unternehmen, die jetzt handeln, positionieren sich nachhaltig – technisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich.

Netigo begleitet dich auf dem Weg zur inklusiven Website. Unsere spezialisierten Softwarelösungen unterstützen alle relevanten Standards:
WCAG, BITV 2.0, EN 301 549 und die Anforderungen des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes ab Juni 2025.


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